ankommet ... oder auch noch nicht angekommen


Für alle die ein Bisschen neidisch waren auf die Bilder, die ich euch von Norwegen bisher geteilt habe (wir sind ja erst einen Tag hier), möchte ich eins festhalten: Urlaub mit Kindern ist anders. Es ist oft nicht wirklich richtig erholsam und man kann auch manches nicht so sehr genießen oder gar planen mit Kindern. Natürlich gibt es viele Familien die einen all-inclusive-Urlaub bevorzugen. Das ist ja auch super und soll so sein, denn dort bekommt man zumindest alles gekocht, geputzt und oftmals entertaint. Dann gibt es die Familien, die wie wir unbedingt immer mehr vom Land sehen wollen und sich den Stress eines Ferienhauses antun ;-) Und egal wo man Urlaub macht, jenachdem wie dein Kind ist, musst du es überall selbst bespaßen, selbst bewirten, selbst umziehen, und vor allem selbst ERziehen. Und selbst alle Phasen eines Tages mit deinem Kind durchleben.

Gestern war unser erster Tag und der startete wirklich erholsam. Hier wird es ewig nicht dunkel, ist um elf noch hell, aber auch um vier wieder hell ;-) finde ich schön. Man fühlt sich irgendwie produktiv. Da wir gestern einfach ewig unterwegs waren, hatten wir den Supermarkt für heute eingeplant. Im Schrank vom Ferienhaus haben wir noch Knäckebrot und ein Glas Nutella gefunden. Kaffee schmeckt auch mal ohne Milch und ausnahmsweise mit einem Löffel Zucker. Die Kinder haben super gespielt und das auch noch ganz alleine. Alles hätte wirklich tatsächlich erholsam sein können. Bis wir auf die Idee kamen, vor dem Supermarkt-Besuch doch noch einen kleinen Ort anzuschauen. Wenn wir schonmal unterwegs sind. Und das alles ist hier so ab vom Schuss, dass ich bei der Fahrt aufgehört habe zu zählen wie oft ich mich nach hinten gedreht habe, und bei den zahlreichen Kurven gefragt habe "geht´s dir gut?" ...  "Musst du dich übergeben?". Ein Kind verträgt wirklich garnichts an Autofahrten. Angekommen in dem niedlichen Küstenort Kragerø, sind wir geschlendert und haben unsere neue Regel "Eis auch mal als Vorspeise servieren" damit man besser ein Restaurant aussuchen kann, wohl zu ernst genommen. Irgendwie hatte jedes Restaurant entweder doch geschlossen oder erst gar kein Essen serviert... Als wir eins gefunden haben, ist Kind zwei so augerastet, dass mir jeder im Umkreis von 1 km leid tat, ganz oben ich selbst und natürlich eigentlich auch das Kind. Der wirkliche Grund für den Unmut bleibt vermutlich ungeklärt, aber ich habe da eine Ahnung. Ihre Erklärung war "es gibt keine Pfannkuchen! Ich will aber Pfannkuchen mit Blaubeeren". Und hier sind wir beim Punkt:

Wie kann man erstens einen Urlaub haben, der entspannt ist und trotzdem auf alle Bedürfnisse Rücksicht nehmen? Wir sind zu der Erkenntnis gekommen einfach noch mehr zu erklären, immer wieder und am besten alles und jedes noch so kleine Detail. Noch noch mehr Rücksicht auf jedes einzelne Familienmitglied nehmen. Und an dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass BEDÜRFNISORIENTIERT bedeutet, sich an den Bedürfnissen ALLER zu orientieren! Denn am Ende zählt einfach alles, was der Wimpernschlag-Auslöser für einen riesengroßen Orkan sein könnte. Du kannst in die kleinen Köpfe nicht rein schauen, ebenso wenig wie in manche großen. Es könnte auch sein, dass es gestern die Brücke war, die wir frecherweise zu Fuß überquert haben, obwohl sie lieber mit einem der privaten Boote über die andere Seite wollte. Du kannst es nicht wissen und du kannst es schon dreimal nicht allen Recht machen. Und ich glaube das sollte man auch garnicht auf Zwang. Eine gute Balance muss geübt werden. Und hier komme ich zu dem Punkt, dass meiner Meinung nach ein Urlaub, je mehr Personen an der Reisegruppe beteiligt sind, desto unentspannter sein kann. Es sei denn man ist super flexibel, bestens eingespielt oder man wird ziemlich viel bedient und muss außer am Pool zu hängen nichts tun. Wir geben weiter unser Bestes und ich halte euch auf dem Laufenden. Heute bleiben wir vielleicht einfach nur hier im Haus, ums Haus und im Garten. Liebste Grüße ;-*

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