Mein Rückzugsort. Meine Komfortzone.
Es gibt viele Orte auf der Welt die mir richtig gut gefallen. Einer ganz besonders, und von dem möchte ich euch ein wenig erzählen: Man muss eine halbe Weltreise machen um dorthin zu gelangen. Mit dem Flugzeug geht es nach Vancouver und von dort mit dem Schiff nach Vancouver Island. Dort angekommen fährt man ein paar Stunden in Richtung Nordwesten und gelangt auf eine kleine Halbinsel die nur noch in den Ozean führt. Du kannst immer weiter in diesen Zipfel reinfahren und kommst in einen kleinen Ort namens TOFINO. Für mich ist dieser Ort Verlassenheit, Abgeschiedenheit und Ruhe pur. Man kann einfach schlendern, essen, schlafen und SEIN. Man kann einfach ICH SELBST sein, weil einen dort niemand kennt. Weil dies für mich das schöne andere Ende der Welt ist. Weil dies für mich der Ort ist, an den ich mich am liebsten zurück ziehen möchte, wenn es mir nicht so gut geht. Dies ist meine Komfortzone! TOFINO!
Es ist ruhig, es ist friedlich, es gibt dort Meer und endlose Stille. Es gibt von allem nur eins. Man braucht sich nicht zu entscheiden in welche Bäckerei man geht, es gibt nur eine Bäckerei. Man muss keine Entscheidungen treffen, man macht einfach nur das was man gerade macht. Es gibt auch gar keine Verpflichtungen. Es gibt keine Hürden, es gibt keine Überwindungen, es gibt keine Anstrengung und keine "Arbeit". Und eigentlich möchte man doch am liebsten in so einer Umgebung für immer leben. In der nackten Wirklichkeit muss man aber tagtäglich Dinge tun, die einen richtig viel Überwindung kosten. Die man eigentlich am liebsten nicht tun möchte. Diese Dinge sollen aber gar nicht weh tun oder super unangenehm sein, wenn sie dich in die richtige Richtung bringen. Und dennoch bleibt man dort wo man ist und tritt viele Schritte erst gar nicht, geht viele Wege erst gar nicht, weil man nicht weiß in welche Richtung sie führen. Weil man denkt, das bringt doch gar keinen Vorteil für andere. Man muss doch etwas erschaffen was es so noch garnicht gibt. Man muss etwas ganz Besonderes sein um richtig erfolgreich zu sein. Was werden die anderen denken? Was werden die NACHBARN nur denken? Kann man denn überhaupt mit dem was man vor hat Geld verdienen? Und überhaupt, warum haben scheinbar alle anderen ständig von ihren Vorhaben so einen PLAN? Ich hasse planen! Ich möchte einfach tun. Aber ich tue nicht. Ich sitze hier und warte darauf, dass mich jemand abholt aus meiner sicheren Umgebung. Dass mich jemand an die Hand nimmt. Ja, am liebsten möchte ich eigentlich, dass jemand anderes diese Schritte für mich geht und mir dann sagt "war überhaupt nicht so schwer wie du gedacht hast, es hat sich sogar richtig gelohnt. Ich bin jetzt wieder total glücklich gerade, komm auch hier her!" Gehst du?
Und manchmal verlässt man dann doch seine kleine heimische gemütliche sichere Umgebung namens Komfortzone und tut etwas, was man sich ganz lange nicht getraut hat. DAS sollte aber etwas sein worauf man richtig Bock hat. Und oft ist es garnicht so einfach herauszufinden was das wohl ist, weil wir viel zu eingefahren und zu gefangen sind in unserem kleinen warmen gemachten Nest. Auch wenn das vielleicht garnicht das Nest ist, in dem wir weiter zwitschern wollen.
Gestern habe ich bei einem tollen Workshop mitgemacht. Mit Ina und Esther ging es nicht nur theoretisch ins Eingemachte, wir haben auch ein super Bild von der KOMFORTZONE bekommen und schließlich in BreakoutSessions und mit lustigen coolen grafischen Spielereien konnten wir gemeinsam an nächsten Schritten raus aus der sicheren Zone ins Ungewisse finden, und damit zum Wachstum, der notwendig ist wenn du dich weiter entwickeln möchtest. Und in jedem Lebensbereich gibt es mal bessere mal nicht so schöne Phasen.
Für mich ist der erste Schritt heute meine Stimmen alle herunter zu schreiben und in eine Geschichte zu packen. Meine Gedanken online zu stellen, für jeden zugänglich zu machen, und zu zeigen, dass eben nicht alles einfach ist und glitzert und dass man nicht immer Power hat alles anzugehen und nur die schönen erfolgreichen Momente veröffentlicht, weil man nicht jammern möchte. Ich mache eine Reise, eine lange Reise die so schnell nicht enden wird. Wohin sie geht und wo ich überall lande zwischendurch weiß ich nicht. Und das ist super spannend, oft schwierig, hoffentlich bald wieder ganz oft richtig schön. Und wer Lust hat mich auf dieser Reise hin und wieder zu begleiten, der schaut doch einfach hin und wieder hier rein. Dieser Blog ist bewusst nicht einem bestimmten Thema zugeordnet, da meine Gedanken dies auch nicht sind. Habt einen schönen Tag ;-) B
